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Konzepterstellung, Gutachten und Prävention |
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Schadens-Analyse
An historischen Objekten können zahlreiche verschiedene Schadensbilder
auftreten. Am häufigsten gehen diese auf ein ungünstiges Umgebungsklima,
intensive Nutzung oder unsachgemäßen Umgang zurück.
Solange ein Schaden nicht einem einmaligen Ereignis wie z.B. einer
Katastrophe oder Vandalismus zuzuschreiben ist, besteht unsere Aufgabe
zunächst darin, die genauen Schadensursachen herauszufinden. Danach
gilt es, das ganze Ausmaß des Schadens zu erfassen. Zur Präzisierung
dieser Arbeiten sind unter Umständen Klimamessungen oder
andere Untersuchungen notwendig.
Nach der Schadensanalyse muss begleitend zur
Durchführung restauratorischer Maßnahmen
versucht werden, alle in der Vergangenheit für
das Objekt schädlichen Faktoren zukünftig
auszuschalten oder zumindest bestmöglich zu
mindern.
Nur so kann eine Restaurierung ihr ureigenstes
Ziel - die dauerhafte |
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Erhaltung - erreichen (oder ihm zumindest nahekommen).
Diese Problematik trifft in schwerwiegendster Form auf ungeschützte Denkmale
im Außenbereich zu, aber auch auf viele Raumausstattungen in Altbauten, wo diese
dauerhaft ungünstigen Klimaeinflüssen und/oder starkem Publikumsverkehr
unterworfen sind (z.B. leidet ein historischer Parkettboden in einem museal
genutzten Schloss oftmals nicht nur unter einem kaum in den Griff zu bekommenden
Raumklima, sondern gleichzeitig auch unter Abnutzung durch Begehung sowie
schädlicher UV-Strahlung durch Sonnenlicht, das alte Fenstergläser oft nur
unzureichend absorbieren).
Bei solchen Objekten ist es nur selten
realisierbar, dauerhaft Abhilfe vor erneuten
Schädigungen zu schaffen. Fortlaufende Objektbetreuung im
Ein- oder Zwei-Jahreszyklus, wie
sie bereits zahlreiche Museen nutzen, ist hier
die beste Option, gravierende Schäden und
damit hohe Unterhaltskosten zu vermeiden.
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Konzepterstellung
Die wohlüberlegte Planung aller notwendigen Maßnahmen ist Grundvoraussetzung für eine jede gelungene Restaurierung.
Unsere Konzeption basiert auf drei Arbeitsschritten:
Voruntersuchung:
Sichtung von vorhandener Substanz und Schadensbildern eines Objekts
Befunderfassung: Bestimmung der
verwendeten Materialien (bei Notwendigkeit von
Probenentnahmen für Analysen: Dokumentation der
Entnahmestellen). Beschreibung und fotografische
Dokumentation (sowie im Bedarfsfall auch
zeichnerische Kartierung) des vorgefunden
Zustands. Dabei werden sämtliche erkennbaren
Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen
Erscheinungsbild eines Objekts berücksichtigt,
also Alterungsphänomene, Gebrauchsspuren,
zurückliegende Restaurierungsmaßnahmen,
klimabedingte Schäden, Schmutzbeläge,
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Befall durch substanzzerstörende
Insekten oder Mikroorganismen, Verluste und
Beschädigungen anderer Art (Schadensanalyse).
Ausarbeitung eines Behandlungsplans mit Maßnahmenkatalog für notwendig erscheinende
konservatorische und restauratorische Arbeiten. Zur Optimierung werden dafür meist
Lösemitteltests und/oder Arbeitsproben durchgeführt.
Ein solches Konzept dokumentiert den Status quo eines Objekts in Wort
und Bild und beschreibt detailliert alle zur weiteren Erhaltung notwendig
erscheinenden konservatorischen und restauratorischen Leistungen. Somit ist es
- unter anderem - hervorragend als Basis für ein Leistungsverzeichnis im
Rahmen einer Ausschreibung geeignet. Aufbauend auf die Konzepterstellung können
wir auch gerne ein druckfertiges Leistungsverzeichnis zur Vergabe eines Restaurierungsauftrags
ausarbeiten,
selbstverständlich in steter Absprache mit dem zuständigen Architekten bzw. Bauträger.
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Gutachten-Erstellung
Unser Erfahrungsschatz ermöglicht es uns, Ihnen im Ernstfall mit einem wissenschaftlich fundierten und aussagekräftigen Gutachten zur Seite
stehen zu können, zum Beispiel für:
Eine
denkmalrechtliche Genehmigung, bei der
die Erfordernis zur Vorlage einer
gutachterlichen Stellungnahme bezüglich des Schadensbildes, der Restaurierungskonzeption
und der Restaurierungskosten eines Denkmals besteht.
Versicherungsfälle in der Konsequenz von:
- Einbruchsschäden oder Vandalismus
- Wasserschaden
- Brandschaden |
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- Umzugsschäden bzw. Transportschäden
- Schäden durch holzzerstörende Insekten oder (Schimmel-)Pilze
Gerichtliche Auseinandersetzungen,
bspw. im Falle von Sachschäden durch eine bei Ihrem Umzug unvorsichtig arbeitende
Spedition, bei Streitigkeiten bezüglich einer unsachgemäß durchgeführten "Restaurierung",
oder bei Fällen von Betrug, also wenn Ihnen bspw. eine Fälschung als Original verkauft wurde.
Im Bedarfsfall ziehen wir zur Untermauerung eines von uns zu erstellenden
Gutachtens gerne auch unsere Kooperationspartner für spezielle
Untersuchungsverfahren hinzu (z.B. um im
Streitfall um die Echtheit eines Objekts eine dendrochronologische Altersbestimmung
durchführen zu lassen).
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Materialbestimmung
Die exakte Bestimmung von Materialien am Objekt spielt bei der Restaurierung oftmals eine wichtige Rolle, insbesondere wenn es darum geht:
Alterungs- bzw. Schadensphänome materialspezifischer
Art verstehen und angemessen darauf reagieren zu können,
die Wahl des best geeignetsten Mittels für konservierende Maßnahmen zu treffen,
das optimale Material für Ergänzungen verlorengegangener Bereiche zu wählen,
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gefährliche Chemikalien (z.B. infolge Schadstoff-Kontamination) nachweisen
und adäquate Schutzmaßnahmen treffen zu können,
Mikroorganismen, die gesundheitsschädlich
und/oder substanzgefährdend sind, zu erkennen
und zu bekämpfen, oder
die Echtheit bzw. das Alter eines Objekts zu bestimmen.
Wir besitzen das notwendige Fachwissen und
technische Gerät, um viele Materialbestimmungen
selbst vornehmen zu können. Wir kennen allerdings auch unsere Grenzen
und greifen in solchen Fällen dann auf unsere bewährten Kooperationspartner für komplexe Analysemethoden zurück.
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Prävention
Es gibt ein paar wenige Dinge,
die Sie beachten sollten, um ihren historischen Schützlingen
optimale Erhaltungsbedingungen angedeihen zu lassen:
Halten Sie ein für Ihre Objekte optimales
Umgebungsklima ganzjährig ein (für Möbel und
andere Antiquitäten aus Holz liegt dieses üblicherweise bei einer relativen Luftfeuchte im
Bereich zwischen 50 und 60 % sowie normalen Wohntemperaturen). Die Einhaltung optimaler
Luftfeuchtigkeit ist für viele Antiquitäten ein wesentlicher Schutzfaktor: Die Neuentstehung
von Schäden wie Spannungsrissen, Ablösung von Teilen, Holzwurmbefall oder Schimmelbefall
kann dadurch zumindest weitgehend verhindert werden.
Stellen Sie Ihre Objekte so auf, dass diese keiner oder nur möglichst kurzzeitig direkter
Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind (Anteile von UV-Licht sind zwar durch Streuung auch in
indirektem Licht vorhanden, jedoch in erheblich niedrigerer Konzentration).
Moderne, hochwertige Fensterscheiben weisen oftmals einen recht guten UV-Schutz auf
(während bei älteren Verglasungen das Aufbringen von UV-Schutzfolien sinnvoll sein kann),
dadurch nicht beeinflusst wird jedoch u.a. Infrarot-Wärme, die bei direkter Aufstrahlung
auf größere und insbesondere dunkle (Holz-)Flächen wie z.B. der Front Ihres Barockschranks
temporär zu erheblicher Aufheizung und damit zu Schäden durch Volumenschwankungen
sowie zu vorzeitiger Materialalterung führen kann.
Reinigen Sie Ihre
Sammlungsstücke regelmäßig von Staub, aber nur auf schonende und den Materialien
angemessene Weise (wenn Sie |
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nicht sicher sind, wie das
vonstattengehen soll, beraten wir Sie gerne
objektbezogen).
Lockere oder abgefalle Teile
einer Antiquität versuchen Sie bitte
nicht, selbst wieder anzukleben, sondern bewahren Sie lose Teile
bis zu unserem nächsten Besuch einfach gut auf (und zwar am besten direkt im oder am
zugehörigen Objekt). Eine - nichts für ungut! - laienhaft durchgeführte Reparatur ist im
Ergebnis meist unästhetisch und wenig dauerhaft. Dagegen verfügen wir über die richtigen
Mittel, um solch kleine Arbeiten schnell, (fast) unsichtbar, dauerhaft und meist sogar vor Ort
durchführen zu können; die Korrektur einer laienhaften Reparatur hingegen bedeutet für den
Restaurator leider grundsätzlichen (manchmal sogar erheblichen) Mehraufwand.
Objekte, die im Außenbereich stehen, sollten nach Möglichkeit vor direkten
Witterungseinflüssen
(hauptsächlich vor Regenwasser und Sonnenlicht) geschützt werden.
Möglichkeiten sind bspw. das Anbringen einer Schutzüberdachung, die Vermeidung direkten
Kontakts mit dem Erdreich, oder die Umsiedlung des Objekts in einen geschützteren Bereich).
Solche Vorhaben werden jedoch oft aus Bestands- oder ästhetischen Gründen abgelehnt.
Spätestens dann wird eine kontinuierliche restauratorische Objektbetreuung unabdinglich.
Gehen Sie schonend mit Ihren Schützlingen um und beugen Sie dem Worst-Case vor, installieren Sie Brandmelder;
bei Gebäuden mit
alten Leitungen sind zudem Melder für Wassereinbruch und ggf. auch für Gas sinnvoll. Schützen Sie
sich vor Einbrechern, z.B. durch eine Alarmanlage,
schließen Sie Ihre antiken Möbel aber besser
nicht ab - verschlossene Möbel sind für
Langfinger verlockend und können beim gewaltsamen Aufbruch
erheblich beschädigt werden. |
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